Eine deutsche Ballade

Veröffentlicht auf von Lachslaus

Wer schwimmet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Salmon mit seinem Kind.
Er hat das Lächschen wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.

Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?
Siehst Vater, du den Lauskönig nicht!
Den Lausenkönig mit Kron' und Schweif?
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.

Du liebes Kind, komm schwimm mit mir!
Gar schöne Spiele spiel ich mit dir,
Manch bunte Korallen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.

Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Lausenkönig mir leise verspricht?
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Wicht,
In hohen Wellen kräuselt die Gischt.

Willst feiner Lachs du mit mir geh'n?
Meine Töchter sollen dich warten schön,
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und lausen dich ein.

Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Lauskönigs Töchter am düsteren Ort?
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh' es genau:
Es scheinen die alten Wale so grau. -

Ich lieb dich, mich reizt deine schöne Gestalt,
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!
Mein Vater, mein Vater, jetzt saugt er mich an,
Lauskönig hat mir ein Leids getan.

Dem Vater grauset's, er schwimmet geschwind,
Er hält in den Flossen das ächzende Kind,
Erreicht die Farm mit Mühe und Not,
In seinen Flossen das Lachskind war tot.

(von Gerd!)

Veröffentlicht in Lachse & Läuse

Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:
Kommentiere diesen Post